Albariño
Als man bis in die 80er Jahre noch mehr Masse als Klasse suchte, war die autochthone galizische Rebsorte nahezu bedeutungslos, denn die saftarmen Trauben mit dicker Schale gaben nicht genügend Most. Die wertvolle weiße Sorte wurde erst ab etwa 1990 in der jungen D.O. Rias Baixas besonders gepflegt. Und das hatte weit reichende Folgen. Hier griffen moderne Technik in weitgehend neuen Kellereien, der Aufbau einer neuen D.O.-Region, das kühle, ausgewogene Klima Galiciens und die Verwendung einer hochwertigen Rebsorte ineinander. Binnen kürzester Zeit wurden die Albariños trotz beachtlicher Preise in den schicken Bars von Madrid populär. Die feine und elegante Struktur, der leicht exotische und manchmal an grünen Apfel erinnernde Duft und ihr kräftiger Körper machten die Traube zur Königin der galizischen Rebsorten. Sie bringt gute Alkoholreife bei dennoch frischer Säure.
Auch im Ausland fanden die eleganten und körperreichen Albariños mit exotischem Duft nach gelben Früchten, Apfel, Pfirsich und leicht floralen Noten große Beachtung. Erstmals war es einer weißen Sorte gelungen, auf hohem Niveau und als Rebsorte Aufmerksamkeit zu erregen.